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Estimated Time of Arrival (ETA) und ETA-Forecasting


Wie sich die Ankunftszeit von Lkw-Transporten präzise und frühzeitig vorhersagen lässt

3 Min. Lesezeit  ·     17. Februar 2023  ·     Christoph Bertram

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Die Estimated Time of Arrival (ETA) ist eine wichtige Steuergröße in der Logistik. Wir erläutern den Begriff und zeigen, wie Sie durch ein präzises ETA-Forecasting für Ihre Lkw-Transporte eine bessere Kontrolle über Ihre Lieferkette und eine höhere Kunden­zufrie­denheit erreichen.


Was bedeutet ETA – Estimated Time of Arrival?

ETA, Estimated Time of Arrival, ist die voraus­sicht­liche Ankunftszeit von Sendungen oder Transporten.
Wörtlich übersetzt heißt Estimated Time of Arrival auf Deutsch „geschätzte Ankunftszeit“. Das verdeutlicht zugleich, worum es in der Logistik geht: eine möglichst präzise Voraussage der ETA, also eine gute ETA-Prognose. Denn je früher und je genauer die Vorhersage der Estimated Time of Arrival, desto reibungs­loser und transpa­renter funk­tioniert die Supply Chain.


Was ist ETA-Forecasting?

ETA-Forecasting ist eine Methode zur Prognose der Ankunftszeit von Lkw und anderen Fahrzeugen. Diese Methode basiert auf den oben genannten Faktoren wie der Geschwin­digkeit des Fahrzeugs und den Verkehrs­bedin­gungen. Die Vorteile von ETA-Forecasting:

  • Durch präzises ETA-Forecasting erkennen Sie rechtzeitig Verzöge­rungen und Störungen.
  • Sie können Lieferungen genauer planen und Verzögerungen vermeiden, indem Sie alter­native Routen verwenden oder andere Maßnahmen ergreifen.
  • Durch optimierte ETA-Prognosen können Sie Ihre Kunden besser informieren und die Kundenzu­friedenheit steigern.
  • Sie erhöhen die Effizienz Ihrer Lieferkette.
  • Mit ETA-Forecasting schaffen Sie eine größt­mög­liche Transparenz in der Supply Chain für alle Betei­ligten.


ETA-Forecasting im Lkw-Transportmanagement

Zur Prognose der ETA verwenden moderne Transportprogramme ausge­reifte Forecasting-Algorithmen. Für die Vorhersage der Estimated Time of Arrival kommt es im Wesent­lichen auf zwei Dinge an:

  • Genauigkeit: Die prognosti­zier­te ETA sollte so nah wie möglich an der späteren tatsäch­lichen Ankunftszeit (ATA – Actual Time of Arrival) liegen.
  • Frühzeitige Verfügbarkeit: Je früher sich die Ankunftszeit voraussagen lässt, desto mehr Zeit bleibt zum Reagieren bei Störungen.

Bedenken Sie: Selbst dann, wenn es keine Möglichkeit mehr gibt, umzu­dispo­nieren und eine Verzögerung des Transports zu vermeiden, ist eine früh­zeitige Prognose eines Problems wertvoll. Denn so erleben Sie oder Ihr Kunde keine böse Überraschung und die nachfolgenden Prozesse können gegebenen­falls noch angepasst werden.


So gelingen präzise und frühzeitige ETA-Prognosen

Die Implementierung von ETA-Forecasting erfor­dert die Verwendung von GPS- und Telematikgeräten, die die Fahrzeug­position und -geschwin­digkeit in Echtzeit überwachen. Diese Geräte sind mit der Cloud bzw. mit dem Transport­management­system (TMS) verbunden, wo die Daten analysiert und verarbeitet werden, um genaue Vorhersagen über die Ankunftszeit zu treffen.

Im einfachsten Fall berechnet man nur, wann ein Lkw als Nächstes anhält. Man verwendet dafür die aktuelle Position des Fahrzeugs und die Stau­situation, ähnlich wie bei einem Navigations­system im Auto. Aber für Lkw-Transporte ist das nicht genau genug. Die Disponenten müssen auch die beste Route für Lkw berück­sichtigen (Lkw-Routing) sowie die Lenk- und Ruhezeiten des Fahrers. Eine erfor­derliche Pause vor dem nächsten Stopp beeinflusst die ETA stark.


Abhängigkeiten zwischen mehreren Fahrzeugen

Um die ETA-Prognose frühzeitig bereit­zu­stellen, muss man nicht nur den nächsten Stopp kalkulieren, sondern auch alle nach­folgenden Stopps und zukünftigen Touren des Fahrzeugs. Dadurch wird die ETA-Berechnung komplexer und erfordert einen hoch ent­wickelten Forecasting-Algorithmus.

Noch anspruchsvoller wird die Lage, wenn Sie mit mehreren, vonein­ander abhängigen Transporten planen, wie beim Cross-Docking, Begegnungsverkehr oder Aufliegertausch. Hierbei entsteht ein Abhän­gigkeits­netzwerk, das Sie im ETA-Forecasting genau berück­sichtigen müssen.


Kollegen und Kunden über die ETA informieren

Das Forecasting-System berechnet die Ankunftszeiten laufend neu und passt sie dem aktuellen Geschehen an. Der Disponent hat sie ständig im Blick. Um die anderen Beteiligten in der Lieferkette über die prognos­tizierten ETAs zu informieren, lassen sich verschiedene Tools nutzen:

  • Automatische Avise
  • Online-Sendungsverfolgung
  • Ankunftsmonitor

Automatische Avise ermöglichen die Benach­rich­tigung des Kunden per E-Mail oder SMS, durch die Online-Sendungsverfolgung kann er den Status und die ETA der Sendung selbst verfolgen. Ein Ankunftsmonitor bietet eine Übersicht über Ein­treff­zeit­punkte von Lkws zur optimalen Steuerung von Be- und Entlade­vorgängen im Lager.

Richtig aufgesetzt, spielen alle Systeme zusammen, von der Telematik bis zum Transport­leitstand des Disponenten und zur Information des Kunden, der Partner und Ihrer Kollegen. Die Algorithmen arbeiten in Echtzeit an der Auswertung der Daten und liefern Ihnen mit präzisem ETA-Forecasting die Grundlage für die laufende Optimierung Ihrer Transportlogistik.


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Fazit

Die Estimated Time of Arrival (ETA) ist eine wichtige Steuergröße in der Logistik. Wer sie präzise vorhersagen kann, schafft eine hohe Transparenz in der Supply Chain. Besonders eine frühzeitige Prognose der ETA ist ein effizientes Steuerelement und eine wichtige Information für Ihre Liefer­ketten­partner und Kunden.

Der Schlüssel zum ETA-Forecasting sind die Datenströme aus den vernetzten Systemen (Telematik und TMS) und ausge­reifte Forecasting-Algorithmen, die den Input korrekt verarbeiten. ETA-Forecasting bietet zahlreiche Vorteile für die Steuerung von Lkw-Transporten und stärkt das Vertrauen der Kunden in Ihr Unternehmen.


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